Forschen kann man lernen

"Web-Prinzessinnen" aus Ruppichteroth beteiligen sich am Webbewerb

Goethe und Schiller, Liszt und Herder: Ganz nahe kommen Schülerinnen des St.-Theresien-Gymnasiums aus Ruppichteroth den großen Dichtern, Denkern und Musikern. In dieser Woche brechen die Unterprimanerinnen zur Klassenfahrt nach Weimar auf, ein königliches Vergnügen für die "Web-Prinzessinnen". So hat Dr. Johannes Laas die AG getauft, die am Rundschau-Webbewerb teilnimmt. Weil sich die Schülerinnen nicht für einen Namen entscheiden konnten, hat der Deutschlehrer und Schulleiter kurzentschlossen diesen Titel gewählt - nicht der ungewöhnlichste bei der Internet-Rallye, die im Verbreitungsgebiet der Rundschau stattfindet. "Wilde Kerle", die "blaubeere38", "Team Willy" oder "Einfach so" konkurrieren beim 23. Webbewerb miteinander.

"Die Medienkompetenz" will Laas bei seinen Schülerinnen stärken. Und dabei geht es nicht nur um die exakte Recherche, sondern auch um Schnelligkeit. Das will das achtköpfige Team schon vor dem Start des Webbewerbs üben. Da geht es etwa um die Mineralien-Sammlung Goethes, die im Wohnhaus des Weimarer Klassikers untergebracht ist.

Wer den Schwierigkeitsgrad der Internet-Rallye testen möchte, kann sich auch Aufgaben aus früheren Webbewerben vornehmen. Einfach war noch die Frage nach dem höchsten Kirchturm der Welt zu beantworten - das Ulmer Münster. Schwieriger wurde es bei der Frage, in welchem Studienfach es in Deutschland im Wintersemester 2012/2013 die meisten Studierenden gab - es war Betriebswirtschaftslehre.

"Der Webbewerb ist für uns als Methodentraining interessant. Er öffnet den Unterricht nach außen und setzt Anreize, sich mit wissenschaftlicher Recherche zu beschäftigen und zu prüfen: Welche Quelle ist seriös?", schildert Laas. In den Hausarbeiten üben die 16- bis 18-Jährigen diese Kompetenzen bereits ein. "Wikipedia ist für uns natürlich die erste Anlaufstelle", sagt Teamsprecherin Helena. Die Literaturverweise, Einzelnachweise und Weblinks böten dann weitere Anknüpfungspunkte.

Schließlich wird die zügige und genaue Recherche auch im Beruf wichtig sein - etwa für Philomena, die historische Romane schreiben möchte und sich besonders für die römische Antike interessiert.

Am katholischen Mädchengymnasium in Ruppichteroth werden Medien sehr bewusst genutzt: Im Unterricht sind Smartphones ohnehin verboten und danach nur zu bestimmten Tageszeiten erlaubt. Schulleiter Laas sieht die "ständige Verfügbarkeit" von digitalen Geräten kritisch.

"Ein gesundes Maß" an Mediengebrauch sei das Ziel. Dafür können die Schülerinnen einen gut ausgestatteten Computer nutzen, der im Schuljargon wegen einer verglasten Wand "Aquarium" heißt.

Autorin: Annette Schroeder

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Dienstag 14.00 bis 16.00 Uhr

Ein Wettbewerb der