Erste Aufgabe für die Scouts

EMG-Schüler schöpfen aus den digitalen Wissensquellen

Ein täglicher Begleiter ist das Mobiltelefon für die jungen Medienscouts. Am Ernst-Mach-Gymnasium wird es zum Teil sogar im Unterricht eingesetzt. (Foto: Engels)

Wer kein Handy hat, der gehört in der 5c des Ernst- Mach-Gymnasiums (EMG) klar zu einer Minderheit. Valeria und Patricia zählen durch und kommen auf gerade einmal fünf von 31 Klassenkameraden, die unterwegs noch „offline“ sind. Die zehn angehenden Medienscouts aus den Jahrgangsstufen 5 und 6 jedenfalls sind gut vernetzt und lernen in ihrer Arbeitsgemeinschaft mit Lehrerin Katharina Edel fleißig dazu, um ihr Wissen über die Neuen Medien künftig an die Klassenkameraden weiterzugeben.

Wie fit sie im Umgang mit dem Internet bereits sind, wollen die zehnund elfjährigen Scouts beim Rundschau-Webbewerb beweisen. Medienscouts gibt es in den höheren Jahrgangsstufen bereits. Das junge Team hat sich allerdings erst im Februar zum ersten Mal getroffen. „Der Webbewerb ist eine schöne Gelegenheit, die Gruppe zusammenzubringen“, sagt Katharina Edel, Lehrerin für Englisch und Pädagogik. Die ausgebildete Medienpädagogin geht davon aus, dass sie im Rahmen des Wettbewerbs wichtige Kompetenzen im Umgang mit dem Internet vermitteln kann.

„Die Schüler sollen lernen, wie man im Internet Informationen findet, aber auch, wie man sie richtig filtert und bewertet“, sagt Edel. „Die Web-Rallye ist eine schöne Idee, weil die Schüler dabei lernen, dass Wikipedia nicht die einzige Quelle im Internet ist. Deshalb habe ich uns spontan angemeldet.“ Das gewonnene Wissen könne gut im Unterricht genutzt werden.

Das Ernst-Mach-Gymnasium steht den Neuen Medien sehr offen gegenüber. Handys sind an der Schule nicht verboten, sie werden sogar zum Teil im Unterricht eingesetzt. Auch Mensa-Speisekarten und Vertretungspläne können sich die Schüler über die eigene EMGApp aufs Smartphone laden. Die Medienscouts sind Teil des Medienkonzepts der Schule. Sie werden sich in den kommenden Monaten mit Themen wie Internet-Recherche, Cybermobbing und Datensicherheit im Internet beschäftigen.

„Wir knüpfen daran an, was die Schüler bereits aus ihrem Alltag kennen“, erklärt Lehrerin Edel. Und das ist eine ganze Menge. Florian zum Beispiel ist großer Auto-Fan und postet regelmäßig Fotos, etwa zuletzt vom Genfer Autosalon, auf sozialen Netzwerken wie Instagram – Facebook ist nämlich bei den Jugendlichen nicht mehr angesagt, seit man dort auch Eltern und Lehrer trifft. Die Schüler chatten und spielen im Internet, einige haben sogar einen eigenen Kanal im Videonetzwerk Youtube. In manchen Bereichen sind die Schüler ihren Lehrern voraus, kennen zum Beispiel die neuesten Apps.

„Wir können auch nicht alles erklären“, sagt Katharina Edel, „aber wir können dafür sensibilisieren, dass die Freiheiten auch Gefahren bergen.“ Auch wenn das Internet für die Schüler eine wichtige Rolle spielt – die Zeitung ist für viele längst nicht abgemeldet. Dass ihr Foto abgedruckt wird, darauf sind die Medienscouts mächtig stolz.

VON ANDREAS ENGELS

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