Lebensretter aus dem 3D-Drucker

Robotik-AG des Albert-Einstein-Gymnasiums beteiligt sich erneut an Rundschau-Webbewerb

Wann wurde das letzte Fenster in der Hamburger Elbphilharmonie eingesetzt? Die Robotik-AG im Albert-Einstein-Gymnasium hat es herausgefunden, das entsprechende Datum ist jedoch längst wieder in Vergessenheit geraten. Erinnern kann sich Robin Hintzen aber daran, wie knifflig der Weg zur Lösung dieser Frage war, die in einer Vorrunde des Rundschau-Webbewerbs gestellt wurde. "Wir haben detailliert nach den Baufortschritten recherchiert und sind schließlich auf einer Seite des Norddeutschen Rundfunks gelandet", sagt der 16-Jährige.

Die Teilnahme am Rundschau-Webbewerb ist für die Schule bereits eine Tradition. Seit 2011 begleitet Ilse Schmitz ihre Schützlinge bei der Internet-Rallye. Unterstützt wird die Lehrerin für Mathematik und Religion dabei von Informatiker Ferdinand Hommes, einem früheren Mitarbeiter der Fraunhofer-Gesellschaft. Als Senior-Experte stellt er sein Wissen ehrenamtlich zur Verfügung.

Am aktuellen Webbewerb nehmen das Dienstags- und das Freitags-Team der Schule teil. Die Motivation ist ungebrochen, zumal die Schülerinnen und Schüler schon viermal auf regionaler Ebene siegten und 2016 einend dritten Platz im Finale belegten. Das Preisgeld steckten sie in die Software und Sensoren ihrer Roboter. Aktuell haben sie eine Maschine konstruiert, die helfen soll, Verletzte zu versorgen: Bei der Fahrt durch ein selbst konstruiertes Labyrinth werden die "Opfer" - markiert durch Klebestreifen an den Wänden - durch Wärmesensoren aufgespürt und "Verbandspakete" ausgeworfen; im Modellversuch sind es noch Plastikhülsen. Entstanden ist der Roboter im 3D-Drucker, den das Team gern selbst hätte. Aber dafür hat das Preisgeld noch nicht gereicht; Mentor Hommes half aus und kaufte sich selbst solch einen Drucker. Aber sonst punktet die Schule mit einer guten technischen Infrastruktur, die den Schülern das Eintauchen in die digitale Welt erleichtert. Denn schnell muss es gehen, wenn Antworten auf Fragen gesucht werden, die den Schülern im Traum nicht eingefallen wären. "Einmal ging es um einen bestimmten Fisch, der in einem Gewässer in Thüringen lebt. Auf Wikipedia gab es diesen Fisch jedenfalls nicht", berichtet Mustafa Kulakoglu (15). Die Suche nach seriösen Quellen ist meist vertrackt, Medienkompetenz gefragt. "Es hilft auch, das Tagesgeschehen zu verfolgen", meint Hommes.

"Richtig spannend" wird es, so Ilse Schmitz, bei exotischen Fragen, die ganz neue Welten eröffnen: So führte die Recherche nach einem von Albert Einstein angemeldeten Patent ins Archiv des Deutschen Patentamtes. Auch Thomas Mann war man schon auf der Spur. Anhand von erst vor kurzem veröffentlichten Originaldokumenten ermittelten die Mädchen und Jungen, dass ein Detektiv den Schriftsteller zur Zeit des Nationalsozialismus ausspioniert hatte.

Autor: Annette Schroeder

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Dienstag 14.00 bis 16.00 Uhr

Ein Wettbewerb der